Oscar-Nominierungen
Oscars 2023: Diese Filme gehören zu den Besten
Die Oscar-Academy hat dieses Jahr wieder zehn Filme für die Kategorie „Bester Film“ nominiert. Neben zwei Blockbustern gehört zu den Nominierten das deutsche Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ sowie das US-Drama „Tár“, welches größtenteils in Deutschland gedreht wurde.
M. Rösner | 17. Februar 2023

In der Nacht vom 12. auf den 13. März 2023 findet die 95. Oscarverleihung im Dolby-Theatre in Los Angeles statt. Die Oscar-Academy ehrt dabei die für sie besten Filme und Filmschaffenden des Jahres 2022 in insgesamt 23 Kategorien. Der Oscar-Academy-Award ist der bedeutendste Filmpreis der Welt und beschert den Siegern oft einen enormen Karriereschub. Die Filme, die dieses Jahr zu den Top Ten der Kategorie „Bester Film“ gehören, werden hier vorgestellt, gelistet nach ihren weiteren Nominierungen.
Die Aussprache

Das Drama erhielt 2 Nominierungen: Bester Film sowie bestes adaptiertes Drehbuch (Sarah Polley).
Unter der Regie von Sarah Polley entstand ein sehr emotionaler Film um eine abgeschiedene mennonitische Religionsgemeinschaft.
Filmhandlung: Nachdem sich eine Reihe von sexuellen Übergriffen durch männliche Gemeindemitglieder mehren, trifft sich eine Gruppe von Frauen auf einem Heuboden. Sie besprechen ihre Lage und hadern zunehmend damit, ihren Glauben mit ihrer Lebensrealität in Einklang zu bringen. Schließlich erwägen sie drei Möglichkeiten: Sollen sie nichts tun und die Sache auf sich beruhen lassen, bleiben und gegen das Verbrechen kämpfen oder die Gemeinschaft verlassen?
„Die Aussprache“ basiert auf dem gleichnamigen Bestseller der mehrfach preisgekrönten Autorin Miriam Toews. Der Film läuft aktuell im Kino und ist auf DVD und Blu-ray vorbestellbar.
Triangle of Sadness

Die satirische Tragikomödie erhielt 3 Nominierungen: Bester Film, beste Regie (Ruben Östlund) sowie bestes Originaldrehbuch (Ruben Östlund).
In Ruben Östlunds Film wird die Welt der Reichen und Schönen zynisch auf den Kopf gestellt und dabei in menschliche Abgründe geblickt.
Filmhandlung: Das Model Carl (Harris Dickinson) wird zusammen mit seiner Modelfreundin und Influencerin Yaya (Charlbi Dean) eingeladen zu einer Luxuskreuzfahrt für Superreiche. Verhängnisvollerweise wird die Megajacht von einem trinkfreudigen Kapitän gesteuert. Die Fahrt endet in einer Katastrophe und lässt die Überlebenden auf einer einsamen Insel stranden. Dort wird die einstige Hierarchie auf den Kopf gestellt und die Putzfrau Abigail (Dolly de Leon) übernimmt die Führung.
In Nebenrollen sind die deutschen Schauspielerinnen Iris Berben und Sunnyi Melles zu sehen. Tragischerweise erlebte die südafrikanische Schauspielerin Charlbi Dean den Kinostart des Films nicht mehr. Sie verstarb im August 2022 im Alter von 32 Jahren an den Folgen einer Sepsis.
Der Film läuft aktuell im Kino und ist ab März auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Avatar: The Way of Water

Der Fantasy- und Science-Fiction-Film erhielt 4 Nominierungen: Bester Film, bestes Szenenbild, beste visuelle Effekte sowie bester Ton.
Unter der Regie des Oscar-prämierten James Cameron entstand diese visuell beeindruckende Fortsetzung des Films „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ (2009).
Filmhandlung: Mehr als ein Jahrzehnt nachdem der ehemalige Soldat Jake Sully (Sam Worthington) seinen menschlichen Körper verlassen hat und endgültig mit seinem blauen Avatar vereint wurde, erzählt dieser Film die Geschichte von Sullys Avatar-Familie auf dem Planeten Pandora. Doch die Idylle verfliegt, als Menschen in Gestalt von Avataren sie bekämpfen, um den Planeten auszubeuten.
Der Film, der seit seinem Kinostart im Dezember bereits an den Kinokassen die zwei Milliarden Marke überschritten hat, läuft derzeit im Kino.
Top Gun: Maverick

Der Actionfilm erhielt 6 Nominierungen: Bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch, bester Ton, bester Schnitt, bester Song („Hold My Hand“ gesungen von Lady Gaga & BloodPop) sowie beste visuelle Effekte.
Der Regisseur Joseph Kosinski drehte die rasante Fortsetzung des Films „Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel“ (1986), indem heute wie damals vor über 30 Jahren Tom Cruise die Hauptrolle des Pete „Maverick“ Mitchell, einen Top-Pilot der Navy spielt.
Filmhandlung: Als Maverick eine Gruppe von Top-Gun-Auszubildenden für eine heikle Sondermission trainieren soll, trifft er auf den Sohn seines verstorbenen Co-Piloten und Freundes Nick Bradshaw. Der gibt ihm die Schuld am Tod seines Vaters und beschuldigt ihn zudem, seine Navy-Karriere zu sabotieren. Konfrontiert mit den Geistern der Vergangenheit, muss Maverick die Sondermission angehen. Sie fordert für ihn und alle Top-Gun-Piloten, die für diesen Einsatz auserwählt werden, an ihre Grenzen zu gehen.
Der Film entstand in enger Zusammenarbeit mit der US-Navy sowie dem US-Verteidigungsministerium. Zudem ist er finanziell Tom Cruise erfolgreichster Film (Platz 11 der weltweit erfolgreichsten Filme, „Avatar: The Way of Water“ steht auf Platz 4).
Der Film ist auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Tár

Dieses Musikdrama erhielt 6 Nominierungen: Bester Film, beste Regie (Todd Field), beste Hauptdarstellerin (Cate Blanchett), bestes Originaldrehbuch (Todd Field), beste Kamera sowie bester Schnitt.
Der Regisseur Todd Field erstellte eine faszinierende fiktive Geschichte von Lydia Tár (Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett), die als erste weibliche Chefdirigentin in Berlin ein großes Orchester leitet.
Filmhandlung: Die begnadete Dirigentin Lydia Tár hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Doch während der Proben zu Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken, als sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
In einer Nebenrolle ist die deutsche Schauspielerin Nina Hoss zu sehen. Der US-Film wurde größtenteils in Berlin, Potsdam und Dresden gedreht. Zudem waren an dem Filmprojekt Musiker der Dresdner Philharmonie beteiligt.
Der Film läuft aktuell im Kino und ist auf DVD und Blu-ray vorbestellbar.
Die Fabelmans

Das (teilauto-)biografische Filmdrama erzielte 7 Nominierungen: Bester Film, beste Regie (Steven Spielberg), beste Hauptdarstellerin (Michelle Williams), bester Nebendarsteller (Judd Hirsh), bestes Originaldrehbuch (Steven Spielberg, Tony Kushner), bestes Szenenbild sowie beste Filmmusik.
Der dreifach Oscar-prämierte Regisseur Steven Spielberg verfilmte seine Kindheits- und Teenagerjahre, änderte jedoch den Familiennamen.
Filmhandlung: Seit Sam Fabelman (Gabriel LaBelle) das erste Mal mit seinen Eltern im Kino war, gehört seine ganze Leidenschaft dem Filmemachen. Seine kunstbegeisterte Mutter Mitzi (Michelle Williams) unterstützt ihn dabei voller Enthusiasmus. In immer aufwendigeren Filmproduktionen setzt der Nachwuchsregisseur seine Familie und Freunde in Szene. Doch durch die Kameralinse sieht er als Teenager auch zunehmend die Probleme in seiner Familie aufkeimen.
Der Film kommt am 9. März 2023 in die deutschen Kinos.
Elvis

Diese Filmbiografie erhielt 8 Nominierungen: Bester Film, bester Hauptdarsteller (Austin Butler), beste Kamera, bestes Szenenbild, bester Ton, bester Schnitt, bestes Kostümdesign sowie bestes Make-up und beste Frisuren.
Der Regisseur Baz Luhrmann erstellte einen mitreißenden Film über das Leben, die Musik und die komplizierte Beziehung von Elvis Presley zu seinem Manager.
Filmhandlung: Elvis Presley (Austin Butler) wächst in armen Verhältnissen auf und findet schon früh gefallen an afroamerikanischer Musik. Inspiriert von diesem Musikstil und einem Gesangstalent mit viel Sex-Appeal gelingt es ihm, durch seinen rätselhaften Manager Colonel Tom Parker (Oscar-Preisträger Tom Hanks) aufzusteigen.
In der Filmbiografie singt der Hauptdarsteller Austin Butler den jungen Elvis. Für den Gesang des älteren Elvis, der auch von Austin Butler gespielt wird, wurde wiederum die Originalstimme von Elvis Presley verwendet.
Der Film ist auf DVD und Blu-ray erhältlich.
The Banshees of Inisherin

Diese Tragikomödie erhielt 9 Nominierungen: Bester Film, beste Regie (Martin McDonagh), bester Hauptdarsteller (Colin Farrell), zweimal bester Nebendarsteller (Brendan Gleeson und Barry Keoghan), beste Nebendarstellerin (Kerry Condon), bestes Originaldrehbuch, bester Schnitt sowie beste Filmmusik.
Der Regisseur Martin McDonaghs drehte diese tiefschwarze Tragikomödie über die Sinnlosigkeit zwischenmenschlicher Fehden.
Filmhandlung: Pádraic Súilleabháin (Collin Farrell) und sein bester Freund Colm Doherty (Brendan Gleeson) leben während des irischen Bürgerkriegs auf der fiktiven Insel Inisherin. Eines Tages möchte Colm aufgrund einer Kleinigkeit nicht mehr mit dem gutmütigen Pádraic befreundet sein. Sie zerstreiten sich. Die Folgen dieses Disputs zeigen sich auf schreckliche und unerwartete Weise.
Der Film läuft aktuell im Kino.
Im Westen nichts Neues
YouTube: „Im Westen nichts Neues“/Offizieller Trailer/©Netflix
Das Kriegsdrama erhielt 9 Nominierungen: Bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch (Lesley Paterson, Edward Berger, Ian Stokell), bester fremdsprachiger Film, beste Kamera, bestes Szenenbild, bester Ton, beste Filmmusik, beste visuelle Effekte sowie bestes Make-up und beste Frisuren.
Unter der Regie von Edward Berger entstand ein ergreifender Film, der auf dem berühmten gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque basiert.
Filmhandlung: Deutschland im Jahr 1917: Von seinen Lehrern ermutigt, meldet sich Paul Bäumer (Felix Kammerer) mit seinen Schulfreunden während des Ersten Weltkrieges zum Dienst an der Front. Doch die anfängliche Euphorie wandelt sich schnell in Todesangst um und die jungen Männer müssen verzweifelt um ihr Leben kämpfen.
Die Dreharbeiten fanden größtenteils in Tschechien statt, insbesondere in Prag und in der Region Böhmen.
Der Film läuft aktuell im Kino, ist auf DVD und Blu-ray erhältlich und kann auf Netflix gestreamt werden.
Everything Everywhere All at Once

Der Action-Fantasyfilm erhielt stolze 11 Nominierungen: Bester Film, beste Regie (Daniel Kwan, Daniel Scheinert), beste Schauspielerin (Michelle Yeoh), bester Nebendarsteller (Ke Huy Quon), zweimal beste Nebendarstellerin (Jamie Lee Curtis und Stephenie Hsu), bestes Originaldrehbuch (Daniel Kwan, Daniel Scheinert), bester Schnitt, beste Filmmusik, bester Song („This Is A Life“ von Son Lux) sowie bestes Kostümdesign.
Die Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert haben in ihrem Film ein großes verrücktes Multiversum geschaffen.
Filmhandlung: Zunehmend wächst Evelyn Wang (Michelle Yeoh), eine Waschsalonbesitzerin mit chinesischen Wurzeln, der Alltag über den Kopf. Ihr marodes Geschäft steht kurz vor der Pleite, ihr Mann will die Scheidung, und sie selbst will unbedingt den Ansprüchen ihres konservativen, pflegebedürftigen Vaters genügen. Zudem möchte ihre lesbische Tochter gerne ihre Freundin zum anstehenden chinesischen Neujahrsfest mitbringen. Während eines Termins im Finanzamt wird Evelyn Wangs Universum schließlich komplett durcheinandergewirbelt und sie muss sich durch mehrere Dimensionen kämpfen, um die Welt vor dem unbekannten Bösen zu retten.
Der Film ist auf DVD und Blu-ray erhältlich.